Mittwoch, 24. Januar 2018

[Rezension] "Die Ladies von Missalongie" von Colleen McCullough

Inhalt:
Missy wohnt zusammen mit ihrer Mutter Drusilla und ihrer Tante Octavia in sehr armen Verhältnissen in dem Haus Missalongie. Sie ist bereits Mitte 30 und unverheiratet, schon eine alte Jungfer. Leider ist Missy nicht besonders hübsch und rechnet nicht damit, dass sich noch etwas ändert... Zum Glück hat sie ihre Liebesromane aus der Bibliothek von Byron.

Erste Sätze:
"In den paar Sekunden, die alle drei vor der Türschwelle verharrten, glichen sie drei Hühnern, die nicht recht wissen, wem der Vortritt gebühre, war die Familienähnlichkeit von Drusilla und Octavia deutlich zu erkennen. Beide waren - für Frauen - ungewöhnlich groß, und ihre Gesichter waren gleichermaßen lang, knochig und so hell, dass sie bleichsüchtig wirkten."

Aufmachung:
Bei meiner Ausgabe aus dem Bücherschrank fehlt leider der Schutzumschlag. Aber im Buch sind einige Bilder vorhanden, das war mal was neues (obwohl es eher etwas "altes" ist 😉)

Meine Meinung.
Ja, einen ganz kurzen Moment habe ich gebraucht... Das Buch selbst ist nicht nur schon etwas älter, die Handlung spielt auch noch Anfang des 20. Jahrhunderts in Australien.

Doch bereits nach kürzester Zeit war ich in der Geschichte gefangen! Missys Leben war tatsächlich richtig furchtbar! Kaum Nahrung, viel Arbeit, der einzige Spaß sind ihre Bücher... Erst kürzlich fand sie ihre erste und einzige Freundin: Die entfernte Verwandte Una. Diese arbeitet in der Bibliothek und leiht auch Liebesromane an Missy aus. Auch sonst strahlt sie und steckt die Hauptprotagonistin mit Lebensgeistern an.

Anfangs war Missy wirklich eine graue Maus, die alles mit sich machen ließ. Nie gegen Regeln verstieß und brav ihre brauen Kleider trägt, weil ihr ja sonst eh nichts steht... Ihre Entwicklung in diesem Buch hat mir so wahnsinnig gut gefallen!

Der ganze Ort lebt von einer Wasserquelle, die der Familie Hurlingford gehört. Die "Ladies", also Missy sowie ihre Mutter und Tante, sind ebenfalls mit den Hurlingsfords verwandt. Da sie jedoch ledigich alleinstehende bzw. verwitwete Frauen sind, haben sie kaum Rechte und leben von der Hand in den Mund, während die Männer sich ein schönes Leben machen. Und dann gibt es noch Alicia... Wunderschön, aber eine solche Zicke! Eine Antagonistin, die zuckersüß tut, es aber faustdick hinter den Ohren hat.
Als dann ein Fremder in die Gegend zieht, unverschämterweise Land kaufte und auch noch John Smith heißt, ist das Getratsche groß. 

Fazit:
Ganz großartig! Definitiv ein Lesehighlight, das ich am Liebsten direkt noch mal lesen würde!


Infos zum Buch:
Verlag: Wilhelm Heyne Verlag

Gebunden: 221 Seiten
Genre: (historischer Liebes-) Roman

Original-Titel: The Ladies of Missalonghi
Erschienen: 1987
Preis: nur noch gebraucht zu bekommen
 

Zum Verlag: Heyne

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