Montag, 8. Januar 2018

[Rezension] "Aquila" von Ursula Poznanski

Inhalt:
Als die Auslandssemesterstudentin Nika aufwacht, hat sie offenbar den Kater ihres Lebens. Komplett angezogen liegt sie auf ihrem Bett. Ihr Handy ist verschwunden. Doch es ist nicht der Morgen nach dem Barbesuch am Samstag - tatsächlich ist bereits Dienstag! Ihr fehlen zwei komplette Tage Erinnerung! Außerdem ist ihre Mitbewohnerin verschwunden und sie ist in der Wohnung in Siena eingeschlossen. Von ihrem Schlüssel keine Spur... Im Bad findet sie dann eine mit Zahnpasta am Spiegel angebrachte Botschaft "Letzte Chance"... Was war nur geschehen?

Cover/Aufmachung:
Das ist auf jeden Fall ein Eyecatcher. Wenn man nun auch weiß, dass Aquila auf italienisch "Adler" heißt, macht es auch Sinn ;) Außerdem ist Aquila ein Stadtteil von Siena.

Erste Sätze: 
"Metall war das erste Wort, dass Nika in den Sinn kam, noch im Halbschlaf. Der Geschmack in ihrem Mund. Als hätte sich dort eine Münze aufgelöst. Sie schluckte. Nein, das fühlte sich nicht gut an."

Meine Meinung:
Durch die Wahl des Auslandssemesters in Zusammenhang mit dem geringen italienischen Wortschatz Nikas erklärte die Autorin die verspäteten Mitteilungen an die Polizei. Wenn das ganze in Deutschland gespielt hätte, oder Nika sehr viel besser italienisch sprechen würde, hätte sie vermutlich einiges sehr viel früher aufgeklärt... Dass sie sich mit einigen Hinweisen vielleicht persönlich belastet hätte, insbesondere im Hinblick auf ihren Gedächtnisverlust, habe ich genauso gesehen. Daher fand ich dies alles doch sehr nachvollziehbar. Ich fand es nur irgendwie traurig, dass sie sich an niemanden wenden konnte, dem sie voll vertraute. Stefano hat ihr zwar sehr geholfen, dennoch kannte sie ihn einfach noch nicht gut genug, um direkt alles preis zu geben. Ihr Stiefvater war nun wirklich keine Hilfe, und dass sie ihrer Mutter wegen der (anfangs tatsächlichen) Lappalie nicht verderben wollte, mag schon sein... Nach der Ansprache des Stiefvaters wollte sie wohl auch eher aus trotz beweisen, dass sie es allein hinbekommt. Manche Aktionen waren schon (wie ich fand) ziemlich gefährlich - sie hätte zumindest irgendwo einen Zettel deponieren können, wohin sie geht! 


Apropos Zettel: Die kryptischen Botschaften auf dem Zettel in ihrer Hosentasche hätten tatsächlich etwas spezifischer sein können... Schließlich hat sie sich diese selbst geschrieben! Selbst wenn der gefunden worden wäre und er deswegen in Geheimschrift verfasst war, hätte derjenige ihn meiner Meinung nach trotzdem entsorgt... Aber wer weiß, was sie beim Schreiben für Gedankengänge hatte... Also okay!

Insgesamt war die Handlung für mich damit schlüssig und durch den Gedächtnisverlust auch nachvollziehbar. Nur die Auflösung des Rätsels hat mir persönlich nicht gefallen. Das kam mir ein wenig zu unglaubwürdig vor...

Die Charaktere - allen voran Nika - handelten für mich (bis auf eine Person) größtenteils nachvollziehbar. Ich mochte Hauptprotagonistin Nika von Anfang an. Konnte mir nicht vorstellen, dass sie ein schlechter Mensch oder so ist. Dafür waren ihre Reaktionen zu ehrlich beschrieben. Daher war ich auf sofort auf ihrer Seite - wollte das Rätsel mit ihr zusammen ergründen. Stefano war quasi der Retter in der Not. Mir hat gefallen, dass nicht auf Teufel komm raus noch eine Liebesgeschichte eingebaut wurde - wie Nika selbst sagte: Für so was hatte sie zurzeit echt keinen Kopf!

Fazit:
Durchgehend spannend, nur das Ende (also die Auflösung der Geschichte) gefiel mir leider nicht besonders...





Infos zum Buch:
Verlag: Loewe-Verlag GmbH
Broschiert: 425 Seite
Genre: Jugendbuch
Erschienen: 2017
ISBN: 978-3-7855-8613-6
Preis: 16,95 €
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2 Kommentare:

  1. Guten Abend :)
    Ich habe das Buch auch gelesen bzw. gehört und fand es richtig gut. Besser wie Elanus. Das Ende war eigentlich ganz okay, die Kulisse gefiel mir die Protas auch, aber ich war erleichtert, dass das Ende nicht sooooo plump ausfiel wie bei Elanus:)
    Liebe Grüße
    Andrea
    (printbalance.blogspot.de)

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    1. Hallo Andrea,

      oh, jetzt habe ich ein wenig Angst, "Elanus" zu lesen... Das kenne ich nämlich noch gar nicht.

      Nein, plump war das Ende tatsächlich nicht - allerdings war mir die Antagonistin zu schwarz/weiß gezeichnet... Konnte das daher nur schwer glauben und das hat mir das Ende ein wenig verpatzt.

      Bleibe bei Ursula Poznanski aber auf jeden Fall am Ball! "Saeculum" und "Erebos" fand ich z.B. großartig und ihre "Die Verratenen"-Trilogie war genau mein Beuteschema ;)

      Liebe Grüße zurück,
      Enni

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