Sonntag, 23. April 2017

[Rezension] "Die Maori-Prinzessin" von Laura Walden

Inhalt:
Die junge Eva Schindler reist im Jahr 1930 von Deutschland ins ferne Neuseeland, um bei entfernten Verwandten zu leben. Auf dem Weg nimmt sich ihre Mutter das Leben - die junge Frau landet nun komplett allein in einem fremden Land; ihre Tante kennt sie gar nicht. Doch zu der Großmutter des Hauses, Lucie, spürt sie sofort eine Verbindung.
Im Jahr 1868 wird die Maori-Prinzessin Ahorangi an ihrem Hochzeitstag entführt. Eigentlich wollte sie gar nicht heiraten und das Tattoo auf ihrem Kinn erhalten - doch von skrupellosen Männern verschleppt zu werden, war nun auch nicht ihr Plan. Zum Glück wird sie vom jungen Tom gerettet, der sie außerordentlich schön findet...


Cover/Aufmachung:
Mir gefällt das Coverbild richtig gut. Beim Durchstöbern des Bücherschranks fiel mir das sofort ins Auge.

Erste Sätze:
"Die große Zeremonie stand unmittelbar bevor. Häuptling Rane Kanahau saß auf seinem Thron aus Palmenblättern und betrachtete zufrieden das geschäftige Treiben, mit dem die Einweihung seiner älteren Tochter vorbereitet wurde."

Meine Meinung:
Die Geschichte wird im Wechsel aus den Perspektiven von Eva und Ahorangi erzählt. Leider fand ich die familären Zusammenhänge etwas verwirrend und stieg lange Zeit nicht dahinter. Irgendwann wird klar, dass es sich bei der Maori-Prinzessin Ahorangi um niemand geringeres als die Großmutter Lucie handelt. Sie hatte einen Pekha-Namen angenommen, um in der Gesellschaft akzeptiert zu werden. 
Die Familie hat wahrlich viele Geheimnisse, die sich erst nach und nach lüfteten. Allerdings fand ich keines davon so unvorstellbar erschreckend oder aufwühlend, wie sie es vielleicht sein sollten.

Die Protagonisten waren schlichtweg schwarz oder weiß (und ich meine nicht die Hautfarbe, auch wenn die hier oft ein Thema war). Eva und Lucie zum Beispiel machten auch Fehler, aber sie sind die Guten. Daher können sie gar nicht wirklich etwas falsch machen. Tante Joanne und ihre Tochter Berenice hingegen waren bösartig von Anfang an. Später im Buch erfährt man noch mehr aus der Vergangenheit der beiden, insgesondere von Joanne. Es schien aber so, als wären die beiden schön böse zur Welt gekommen. Klar, wurden sie auch verwöhnt, aber so berechnend, falsch und ganz ohne Liebe kann doch niemand sein!
Zu sagen, dass ich Eva mochte, wäre zu viel. Irgendwie war sie so gar nichts besonderes. Ihre Leidenschaft zur Achitektur deckte sich (wie überraschend) total mit der von Adrien und Daniel, ihren entfernten / angeheirateten Verwandten. Die beiden Männer waren natürlich sofort in die hübsche Deutsche verliebt. Irgendwie passte mir vieles zu gut (das auch trotz der diversen Schicksalsschläge). Es wirkte einfach konstruiert auf mich.

Ich hatte mir irgendwie von dem Buch erhofft, dass es mir etwas mehr über die Kultur der Maori zu erfahren. Klar, wurde auch davon erzählt, aber wirklich nur sehr spärlich für meinen Geschmack.

Fazit:
Man hätte die Geschichte deutlich kürzer erzählen können. Das Buch hatte einige Längen und wenig Spannung. Außerdem empfang ich das extrem gezeichnete Bild von Gut und Böse als sehr anstrengend. Kein Mensch wird so geboren! Und kein Mensch hat nur schlechte Seiten. Das Ende hat mich ein wenig versöhlicher gestimmt, aber für mehr als 2 Würmchen reicht es einfach nicht.
Das Buch geht direkt wieder zurück in den Bücherschrank, wo ich es herhabe. Vielleicht hat ja jemand anderes mehr Spaß damit



Infos zum Buch:


Verlag: Bastei Lübbe GmbH & Co. KG
Genre: Familiensaga / Roman
Taschenbuch: 510 Seiten  
Preis: 9,99 € 
Erschienen:April 2013
Zum Verlag: Lübbe

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