Mittwoch, 20. Mai 2015

[Rezension] "Das Haus des Todes" von Paul Cleave

Inhalt:
Im neuseeländischen Christchurch geschehen erneut Morde. Doch der Täter ist eher Massen- als Serienmörder, denn bereits innerhalb weniger Stunden werden Leichen gefunden. Ein Ende ist nicht in Sicht. 
Der Privatermittler Theodore Tate ist bei dem Begräbnis eines Polizeikollegen anwesend, als die allesamt angetrunken Beamten zum Tatort gerufen werden. Da Tate mittlerweile keinen Alkohol mehr anrührt, bittet Detective Schroder ihn um einen Chauffeurdienst. Plötzlich ist Tate mitten in der Mordermittlung, könnte vielleicht sogar seinen alten Job zurückbekommen.

Cover/Aufmachung:
Ja, wieder diese Coverproblematik... Es hat einfach überhaupt gar nichts mit dem Inhalt zu tun. Leider trifft dies auch auf die Übersetzung des Buchtitels zu. Im Original "The Laughterhouse" - also passend. Ein Ort des Grauens ist ein altes Schlachthaus, der erste Buchstabe wurde von Spaßvögeln weggestrichen. Ein brutaler Scherz. Dieses "Haus des Todes" des deutschen Verlags kann ich leider nirgends in dem Buch finden...

Meine Meinung:
Dies war mein mittlerweile sechstes Buch des Autors und er konnte mich wieder überzeugen. Die Handlung wird größtenteils aus Sicht von Theo Tate erzählt. Den Ich-Erzähler kannte ich bereits aus einigen Vorgängerromanen. Tate hat sich definitiv zum Besseren entwickelt. Seine lockere Art, das Gesetz zu brechen, wurde zum Glück deutlich bedachter. Er bricht zwar immer noch gerne irgendwo ein, fährt aber nicht mehr besoffen oder legt es drauf an, Menschen zu töten. Er möchte einfach wieder zurück in seinen alten Job. Endlich genug Geld verdienen, um sich selbst ernähren zu können. Etwas anderes als ermitteln kann er nicht. Ich mochte Tate zwar bereits in seiner Evil-Variante, so gefiel er mir jedoch deutlich besser. Er hat es wirklich drauf.
Sein Kollege Detective Schroder war (soweit ich mich erinnere) in bislang jedem Cleave-Roman vorgekommen. Ein sympathischer Beamter, der jedoch aufgrund der Erzählform nicht ganz so greifbar für den Leser wird. Ich erwischte mich immer wieder dabei, dass ich seine Verbindungen zu allen Fällen offenbar aus meinem Gedächtnis gestrichen hatte - es kam also öfter zu ach-ja-Momenten.

Der Killer: Interessant in diesem Roman, da es sich tatsächlich nicht um einen klassischen Serienkiller handelt. Auch ein klassischer Massenmörder scheidet aus.
Dem Leser wird recht schnell klar, dass es sich um einen Menschen handelt, der Rache nehmen möchte. Er hat ganz klar eine Liste, die er innerhalb kürzester Zeit abarbeiten muss. Anderenfalls droht die Festnahme durch die Behörden. Prinzipiell nicht sein Problem, allerdings muss er vorher an alle Opfer herankommen. Ein Katz-und-Mausspiel.

Mein Negativkritikpunkt ist die Länge des Buches. Der Leser weiß schon recht bald, wer dieser Killer ist. Nichts Schlechtes. Ab circa der Mitte des Buches wissen es auch die Ermittler. Da dachte ich schon - was soll denn jetzt bitte noch kommen? Für mich wirkte es teilweise künstlich in die Länge gezogen. 100 Seiten weniger hätten nicht geschadet, haben jetzt der Spannung aber auch nicht unbedingt einen Abbruch getan.

Fazit:
Ein wirklich gelungener Thriller. Würde ich jedem weiterempfehlen. Die Reihe vorher zu lesen ist nicht notwendig, ich würde jedoch immer dazu tendieren.


Infos zum Buch:


Verlag: Wilhelm Heyne Verlag - Verlagsgruppe Random House GmbH
Original-Titel: The Laugterhouse
Taschenbuch: 572 Seiten
Genre: Thriller
ISBN-Nr.: 978-3-453-43695-4
Erschienen: 2012 
Preis: 9,99 €
Zum Verlag: Heyne Verlag


NOCH EINMAL DIE "REIHE" FÜR EUCH:

2. Die Stunde des Todes (soweit ich beurteilen kann, ein eigenständiger Roman)
3. Die Toten schweigen nicht (Es geht um Theo Tate, Detective Schroder kommt vor)
4. Der Tod in mir (Detective Schroder kommt vor)
5. Die Totensammler (Fortsetzung zu 1. und 3.)
6. Das Haus des Todes (Theo Tate und Detective Schroder)
7. Opferzeit (Fortsetzung von 1., 3. und 5.)

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