Donnerstag, 27. Juni 2013

"Nur der Tod bringt Vergebung" von Peter Tremayne

Inhalt:
Im Jahr 664 nach Christus streitet sich die Kirche in Irland und Großbritannien um ihren Glauben. In einer Synode sollen die Fragen ein für alle Mal geklärt werden. Die Oberhäupter beider Glaubensrichtungen, die der Kelten sowie die der Anhänger Roms, kommen hierfür in dem Kloster Stroeneshalh zusammen. Doch bereits kurz nach Beginn der Verhandlungen wird die Äbtissin Étain in ihrer Kammer ermordet aufgefunden.
Schwester Fidelma, eine gesetzeskundige Nonne aus Irland, wird vom König selbst mit der Aufklärung des Verbrechens beauftragt. Bruder Eadulf aus dem sächsischen Volk wird ihr hierbei zur Seite gestellt, um die unparteiische Untersuchung sicherzustellen.


Erster Satz:
"Der Mann war noch nicht lange tot."

Meine Meinung:
Ich habe mich ja wahnsinnig lange gesträubt, dieses Buch zu lesen. Im Nachhinein kann ich das überhaupt nicht mehr nachvollziehen. Es hat mich wirklich gut unterhalten. Außerdem war es unglaublich interessant, etwas von dieser Zeit zu erfahren. Im Geschichtsunterricht in der Schule lernt man ja schon einiges (wovon ich das meiste allerding schon lange wieder vergessen habe), aber gerade von dieser Zeit wusste ich kaum etwas. Die einzigen Infos habe ich tatsächlich vorher von Hollywood-Filmen gehabt ("King Arthur" - ob das allerdings historisch korrekt war, wage ich zu bezweifeln...). Besonders gewundert hat mich, wie weit das irische Volk damals mit der Medizin aber auch der Astrologie war. So war für Schwester Fidelma die Sonnenfinsternis nichts Neues und auch kein Teufelswerk. Sie wunderte sich vielmehr über die erschrockenen Gesichert der Sachsen.

Die Protagonisten haben mir gut gefallen. Fidelma ist eine starke Hauptprotagonistin, die vielleicht manchmal etwas zu forsch ist. Aber irgendwie imponierte sie damit den meisten Männern, nicht zuletzt Eadulf. Sie ist sehr klug und hat es bereits in sehr jungen Jahren zu einer dálaigh mit dem Rang einer anruth gebracht. Das bedeutet, dass sie als Gesetzeskundige ausschließlich der Wahrheit gegenüber verpflichtet ist und sogar auf der Ebene von Königen Dispute führen. Sie wirkt schon manchmal etwas arrogant, aber eigentlich ist es in ihrem Land ihr gutes Recht, alles hinterfragen zu dürfen. An die Gebräuche Northumriens gewöhnt sie sich nur recht langsam. Außerdem kann sie die Sprache der Sachsen nicht ausreichend sprechen.
Eadulf ist ein Mönch der römischen Kirche, was Fidelma sofort an der Tonsur erkennt. Zunächst kann sie ihn nicht leiden, doch das liegt allein an ihren Vorurteilen. Erst nach und nach erkennt sie, dass sie in Eadulf einen Freund sehen kann. Er hingegen kann Fidelmas Sicht der Dinge gut nachvollziehen. Eadulf lebte selbst eine Zeit in Irland, weshalb er Sprache und Gepflogenheiten gut beherrscht. Die beiden ergeben ein wirklich gutes Team, auch wenn sie sich gerade zu Beginn oft ein wenig auf die Füße treten. Bin gespannt, wie sich die Beziehung der beiden entwickeln wird.

Der Kriminalfall selbst und auch die Lösung haben mir gut gefallen. Ich wäre nicht darauf gekommen - wirklich nicht. Genau so was mag ich, wenn ich bis zum Schluss vollkommen ahnungslos bin. Die Verfolgung der Spuren gestaltet sich aber auch wirklich schwierig und kommt daher nur sehr schleppend voran. Bei einer Rezension bei Amazon hatte ich gelesen, dass es eigentlich kein richtiger Krimi ist. Ähm, meiner Meinung nach schon. Es gibt ein Mordopfer, einen Täter und Ermittler. Also sind die Kriterien für einen Krimi erfüllt. Klar geht es auch sehr um die historischen Ereignisse. Das muss man natürlich auch beim Lesen bedenken.

Fazit:
Mir hat der Krimi ganz gut gefallen. Richtig spannend war es allerdings nicht wirklich. Nichts desto trotz würde ich vier Würmchen vergeben und wäre bereit, mehr von der Reihe zu lesen.

Infos zum Buch:
Verlag: Helmut Lingen Verlag GmbH & Co. KG
Genre: Historischer Roman / Krimi
Original-Titel: Absolution by Murder
Gebunden: 273 Seiten
Erschienen: 1994
Zum Verlag: Aufbau Verlagsgruppe

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