Dienstag, 13. November 2012

"Sturmhöhe" Buch-Film-Vergleich

Inhalt:
Das Straßenkind Heathcliff wird bei den Earnshaws auf deren Anwesen, Wuthering Heights, aufgenommen. Zwischen dem Jungen und Cathy, der Tochter des Hauses, entsteht schnell eine tiefe Freundschaft, doch ihr Bruder Hindley schikaniert Heathcliff, wo er nur kann. Aber für den Herrn des Hauses wird Heathcliff zu einem Sohn und genießt sein vollstes Vertrauen. Tragische Umstände zwingen Heathcliff dazu, Wuthering Heights zu verlassen. Die Trennung von seiner Seelenverwandten fällt ihm sehr schwer, da sich die Bindung zwischen ihm und Cathy sich über die Jahre noch verstärkt hat. Als er schließlich zurückkehrt, sucht er Vergeltung.

Besonderheiten des Buches:
Die Seitenzahlen und Kapitelangaben stehen oben. Am Ende des Buches befindet sich eine Zeittafel zu Emily Bronte und ein Stammbaum der im Buch auftretenden Personen/Familien, den ich als hilfreich erachtet habe, um Revue zu passieren.
Das Buch ist in der ersten Person geschrieben, wobei diese Person im Buch nicht immer die gleiche ist. Verschiedene Personen schildern Teile der Geschichte aus ihrer Sicht. Dies ließ eine gewisse Nähe zu den Geschehnissen zu und war vorteilhaft für mich, da man so die verworrene Geschichte etwas besser durchblicken konnte. 
Auffallend fand ich, den Akzent des Stallknechts Joseph. Leider hat mich das unverstänliche Gemecker von ihm oft genervt. Teilweise konnte ich kaum verstehen, was er sagt. Dies möchte ich gerne anhand eines Beispiels belegen: "De Härr ös knapp unner de Ard, un Sunn'g noch nech vörbei, un dr Klang funs Gotteswort habt'r noch in de Uhren, un ihr mußt anfange Theater ze spälen!..."(Seite 28). Es gab sehr viele lange, nervige Textpassagen von Joseph, die ich manchmal überlesen wollte.

Besonderheiten des Films:
Zuerst muss ich sagen, dass es ja viele verschiedene Verfilmungen gibt, anscheinend auch einige, die "besser" sind, wenn man dem Sternebewertungssystem vertrauen kann. Der Film, den ich zugrunde lege, wurde 2004 produziert. Heathcliff wird von "Alessio Boni" und Cathy von "Anita Caprioli" gespielt.
Auffallende fand ich die dramatische und auch gespenstische Musik, die immer wieder auftaucht. Zum Teil passend, aber auch etwas übertrieben. Darüber hinaus ist mir aufgefallen, dass immer Schnee liegt im Film. Es kam mir unnatürlich vor, dass die Geschichte die ganze Zeit in dieser Winterlandschaft im Hochmoor von Yorkshire spielt. 

Nun verrate ich ziemlich viel -Spoilergefahr-. Bitte nur weiterlesen, wer davor nicht zurückschreckt. 
Unterschiede:
-Cathy's Bruder heißt im Buch Hindley und im Film Ivory... Wieso, weshalb, warum, wer nicht fragt, bleibt dumm...
-Im Film wird Ivory als sehr böse dargestellt und er ist es auch, der Heathcliff (kurz: Heth.) wegschickt, aber im Buch geht Heath. in erster Linie, da Cathy Edgar heiraten möchte
-Sehr abweichend finde ich auch, dass Cathy im Film denkt, Heath. sei tot und daher Edgar heiratet und ihn im Buch heiratet, da sie meint Heath. habe sich verändert.
- Heath. ist im Buch meiner Meinung nach einfach grausamer dargestellt, z.B. als er Ivory's Fohlen fordert, im Film hätte er sich das gar nicht getraut. 
-Die Verliebtheit zwischen Heath. und Cathy wird im Film offener dargestellt. Im Buch geht es eher um eine Seelenverwandschaft im Sinne des gleichen Wesens. Beide sind wild und draufgängerisch, rennen und reiten durch die Moorlandschaft. Dass es Liebe ist, wird im Buch nicht wirklich ausgesprochen. Im Film war den beiden der Weg zum Heiraten eigentlich schon geebndet.
-Cathy's Krankheit wird im Film eher als Lungenleiden dargestellt, im Buch wird sie als wahnsinnig im Sinne von krank betitelt.
 -Das Buch hat im Grunde ein Happy-End, im Film bleibt man mit einem unbefriedigten Gefühl zurück.

Fazit:
Im Grunde fand ich das Buch besser als den Film, da man auch in 200 min nicht die verworrenen Gefühlsstrukturen der Personen schildern kann. Den Schreibstil fand ich nicht schlecht, aber teilweise hatte ich im letzten Drittel das Gefühl der generellen Sinnlosigkeit beim Lesen, so als wäre alles umsonst gewesen und egal, was passiert, es ist schlecht.
Am Film gefielen mir die Hauptdarsteller. Der düstere, wilde und aufbrausende Heath. wurde gut in Szene gesetzt. Der Film ging mir aber von der Story her nicht so nahe wie das Buch. Mich würde die aktuellere Verfilmung aus 2010 interessieren. 

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