Sonntag, 15. Mai 2016

[Rezension] "Die weißen Schatten der Nacht" von Sabine Klewe

Inhalt:
Ein neuer Fall für Hauptkommissarin Lydia Louis und ihren Kollegen Chris Salomon. Die zehnjährige Antonia Bruckmann wird in ihrem Zuhause mit gebrochenem Genick aufgefunden. Offenbar wurde sie post mortem vergewaltigt. In Verdacht geraten sowohl ein Exhibitionist, der in der Nachbarschaft sein Unwesen treibt, als auch der der kleinen Toni.

Erster Satz:
"Elena sah zu, wie die Schatten länger wurden, wie die Sonne in einem Schleier aus taubengrauem Dunst versank, noch bevor sie den Horizont berührte."

Cover/Aufmachung:
Das Coverbild passt meiner Meinung nach überhaupt nicht zum Inhalt, bis auf die Tatsache, dass es gerade tatsächlich Winter ist...

Meine Meinung:
Dies ist bereits das zweite Buch rund um das ungleiche Ermittler-Duo Louis und Salomon. Die beiden waren mir schon beim ersten Buch "Der Seele weißes Blut" sehr sympathisch. Lydia Louis ist mal was ganz anderes. Sie trinkt zu viel und geht oft mit irgenwelchen Typen ins Bett, die sie sich in Bars anlacht. Ganz offensichtlich lastet ihr irgend etwas schwer auf der Seele - aber sie kann mit niemandem darüber sprechen. Chris Salomon ist da ganz anders. Seine Tochter verschwand vor einigen Jahren spurlos. Die Ungewissheit ist das Schlimmste für ihn. Fälle rund um Kinder sind schwer zu ertragen für den einfühlsamen Ermittler. Bereits im ersten Teil dieser Buchreihe waren sich die beiden überhaupt nicht grün - dies hat sich nicht geändert, wird im Laufe dieses Buches aber deutlich besser. Die beiden ergänzen sich - beide sind sehr talentiert.

Den Fall und die Handlung selbst fand ich wirklich sehr spannend. Die Ermittlungen verlaufen zwar recht träge, da nur nach und nach alle Fakten zusammen getragen werden können, das tut der dauerhaft unterschwelligen Spannung aber wirklich keinen Abbruch. Der Leser (zumindest ich) tappt wirklich sehr lange im Dunkeln. Ich hatte zwar oft schon Tendenzen, wen ich alles so als Täter ausschließe, aber das Ende hat mich dann doch wirklich umgehauen. Wirklich großartig gelöst!

Im ersten Band bemängelte ich noch, dass mir irgendwie zu viele Ermittler vorkamen. Das fand ich hier merkwüdiger Weise gar nicht mehr. Es war immer noch ein großes Team in der "Soko Toni", aber an einige konnte ich mich noch gut erinnern. Dadurch, dass der Leser auch gerade über zwei weitere Ermittler (Ruth Wiechert und Klaus Halverstett) einiges erfährt, wuchsen mir auch die beiden irgendwie ans Herz. Der Antagonist Thomas Hackmann blieb so unsympathisch wie ich ihn in Erinnerung hatte. Dieser Ermittler kommt mit Frauen im Polizeidienst überhaupt nicht klar. Für die im Dienstgrad sogar noch höher als er stehende Lydia hat er nur Hass übrig. Könnte noch spannend werden in den Folgebänden...

Fazit:
Ein wirklich sehr spannender, cleverer Fall für die sympathischen Kommissare Louis und Salomon. Freue mich auf mehr von den beiden. Definitiv eine Leseempfehlung von mir.




Infos zum Buch: Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH  
Genre: Krimi  
Taschenbuch: 350 Seiten      
Preis: 8,99 €   
ISBN-Nr.:  978-3442479481 
Erschienen:  20.05.2013 Zum Verlag: Wilhelm Goldmann Verlag

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