Freitag, 4. Juli 2014

"1984" von George Orwell und was ich dazu sage

Ich bin leider nicht in der Lage, eine vernünftige Rezension zu schreiben (scheitere schon an der Inhaltsangabe - s. Amazon) und habe beschlossen, einfach ohne Form etc. etwas über dieses Buch zu schreiben:

Wie das manchmal so ist, wenn man Klassiker / Schullektüre liest... Die hält auf. Ich dachte irgendwann, dass man damals als Schüler noch gar keinen Sinn für Bücher hatte und deswegen das erzwungene Lesen für den Unterricht so anstrengend fand. Das ist aber nicht so! Trotzdem ich keine Abhandlungen halten, Symbole erkennen und letztlich Klausuren zu diesem Buch schreiben musste - es war anstrengend zu lesen. Nicht, weil es schlecht war - es war gut, irgendwo jedoch auch nichts "neues" mehr (klar, das Buch wurde um 1948 geschrieben). 

Ständig ertappte ich mich dabei, das Gelesene noch einmal Revue passieren zu lassen. Ich habe sogar angefangen, mit Bleistift bestimmte Passagen zu unterstreichen (was ich im Übrigen bei einer nicht ohnehin schon so schlimm aussehenden Ausgabe nie gemacht hätte!) Es war fast nie langweilig. Der Protagonist wuchs mir zwar nicht ans Herz, alles wurde recht trocken und gefühlskalt beschrieben (sogar die "Liebesgeschichte") - aber ich wollte immer wissen, wie es mit Hauptcharakter Winston Smith weitergeht. Ob die Partei ihn, wie er vermutet, tatsächlich fassen wird. Was dann passieren wird. Ob sich etwas an dem Regime ändern wird. 

Langweilig wurde es jedoch tatsächlich kurzzeitig über einige Seiten. Der Grund: Protagonist Winston handelt nicht selbst, sondern liest ein Buch. Noch trockener als der mit einem Hauch von Leben erfasste Rest. Es war interessant, aber Winston bemerkt als er aufhört zu Recht:

[...] [Das Buch] hatte im Grunde nichts enthüllt, was er nicht schon wusste; es hatte lediglich Ordnung in das Wissen gebracht, das er bereits besaß. [...]
Seite 201
Ich kann dieses Buch nicht bewerten. Fand ich es gut oder schlecht? Beides irgendwie. Das Ende war unbefriedigend. 

Die totale Überwachung der Bevölkerung in jeder Lebenslage, die Angst vor den eigenen Kindern, die Zensur, die "Neusprache" - dieses Buch schockiert. Vor allem, weil ich mir tatsächlich ein solches "Ende" der Zivilisation wie wir sie kennen vorstellen könnte.

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