Dienstag, 11. Juni 2013

"Zwei Leben" von Samuel Koch

Inhalt:
Jeder in Deutschland kennt seine Geschichte. Er ist der "Verunglückte" aus Wetten dass... - doch wer ist Samuel Koch eigentlich wirklich? Wie lebt er nach dem Unglück? Wie verarbeitet er die Situation, plötzlich nichts mehr alleine tun zu können? 
Zusammen mit Christoph Fasel brachte er seine Gedanken in dieser Biografie zu Papier.

Cover:
Sein Gesicht. Man sieht die Narbe des Luftröhrenschnitts. Der Blick ist klar. Für mich ein Cover, das unter die Haut geht. Außerdem ist er natürlich ein hübscher Kerl :p

Erster Satz:
"Da stehe ich nun im gleißenden Scheinwerferlicht, eingerahmt von Thomas Gottschalk und Michelle Hunziker."

Meine Meinung:
Es ist wahnsinnig schwer, die Biografie eines Menschen zu beurteilen. Daher werde ich das hier nicht tun, sondern eher mein persönliches Empfinden beim Lesen werten.
Die Geschichte selbst beginnt mit dem Unfall. Samuel schildert genau, wie es ihm dabei ergangen ist. Im nächsten Kapitel springt er zurück zu seiner Jugend. Also von Geburt an. Die Beziehungen zu seinen Eltern, seinen Geschwistern und auch den vielen Freunden geben viel Ausschluss darüber, was Samuel für ein Mensch ist: Nämlich ein ganz toller. Jemand, den man einfach gern haben muss. Im ganzen Buch verteilt sind auch viele Anekdoten von Menschen, die ihn kennengelernt hatten. Das kam mir teilweise etwas merkwürdig vor, fast wie Leumundszeugnisse vor Gericht (ja, da kommt die Rechtsanwaltsfachangestellte in mir wieder durch...). Allerdings muss man sagen, dass teilweise recht witzige Geschichten erzählt wurden.
Was mich wirklich ein wenig gestört hat, war der Aufbau des Buches. Hier wurde total oft in den Zeiten gewechselt. Ich als Leser wusste immer gar nicht, in welchem Stadium seines Lebens wir uns denn jetzt befinden. Das konnte ich teilweise nur an den Fortschritten erkenne, sprich er trägt noch die Halofixateur oder kann seinen Kopf schon selbst halten. Es gibt zwar eine Grundgliederung, aber ich fand es dennoch recht verwirrend. 
Erzählt wird seine Geschichte von ihm selbst in der Ich-Perspektive. Schön fand ich, dass es ein Vorwort von Thomas Gottschalk und ein Nachwort von Michelle Hunziker gibt. Die beiden beschreiben sehr natürlich ihre Begegnung mit Samuel.
Was mir gefehlt hat: So merkwürdig es klingen mag, aber mir haben tatsächlich einige medizinische Fakten gefehlt. Ich hätte wirklich gerne gewusst, wie er diesen Spezialstuhl mit seinem Finger bewegen kann. Es gab zwar eine Erklärung (der Schultermuskel war entsprechend trainiert worden), aber irgendwie reichte mir das nicht. Das soll nicht heißen, dass nichts erläutert wird. Denn so ist es nicht. Mir fehlte da einfach etwas.  

Fazit:
Ein Buch, das die Geschichte dieses sympathischen Kerls erzählt. Der ist einfach so nett und witzig, den muss man mögen. Konnte tatsächlich beim Lesen lachen und weinen.
Trotzdem hatte ich ja ein paar Probleme mit dem Buch. Daher vergebe ich nicht die volle Punktzahl. Hatte sogar lange überlegt, ob ich nicht nur drei Würmchen vergebe - habe mich aber letztlich doch für vier entschieden.


Infos zum Buch:

Verlag: Verlagsgruppe Randomhouse GmbH
Genre: Biografie
Gebunden: 202 Seiten
Preis: 17,99 €
Erschienen: April 2012
Zum Verlag: adeo Verlag

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