Dienstag, 11. September 2012

"Mein Freund der Wolf" von Christopher Ross


Inhalt:
Alyssa Johnson zieht einen Schlussstrich: Ihre Ehe ist gescheitert, auch wenn ihr cholerischer Mann das nich wahrhaben möchte. Der Weg zur neuen Eigenständigkeit erweist sich für Alyssa als schwierig. Bisher arbeitete sie im schlecht laufenden Gebrauchtwagenhandel ihres Mannes mit. Nun möchte sie zurück in ihren erlernten Job als Immobilienmaklerin und findet im naturbelassenen Ely eine Stelle. Dort begegnet sie Josh, dem Leiter des ortsansässigen Wolf Centers, durch den sie Bekanntschaft mit einem jungen Wolf macht. Sie ist fasziniert, der neue Anfang scheint geglückt, doch Alyssa hat das Gefühl, verfolgt zu werden... 

Cover:
Das Cover ist frostig hellblau-weiß gehalten mit einem Wolf und Hundeschlitten, wie man es erwartet.

Erster Satz:
"Vielleicht lag es an dem kitschigen Liebesfilm, den sie vor einigen Tagen im Fernsehen gesehen hatte."

Stil:
Christopher Ross schreibt aus Sicht der dritten Person mit auktorialen Einschüben. Die Gedanken der Protagonistin Alyssa und auch der weiteren Personen kommen dabei gut zur Geltung. Leider sind in dem Buch einige Rechtschreib- und sogar ein inhaltlicher Fehler vorhanden. Auf Seite 14 nennt der Bankangestellte Mr. Fielding die Protagonistin Alyssa Johnson plötzlich "Mrs. Fielding". Wie kann so etwas passieren? Ich habe die Stelle mehrere Male gelesen, weil ich es nicht glauben konnte. Auf Seite 125 heißt es z. B.: "Shadow und Maya werden ihn ihr Rudel aufnehmen." Da fehlt definitiv ein IN.
Darüber hinaus haben mir viele Ansätze des Buches gefallen. Die Protagonistin war glaubhaft dargestellt. Die gewisse Spannung hat ihr cholerischer Ex-Mann gebracht. Manchmal fand ich ihn jedoch etwas übertrieben dargestellt: Der Bösewicht auf der ganzen Linie, der wirklich alles falsch gemacht hat, vor nichts zurückschreckt und allen Widrigkeiten trotzt, war mir zu viel des Guten. 
Befremdlich fand ich jedenfalls die Art, wie Alyssa einen Job sucht, aber das ist wahrscheinlich typisch amerikanisch: Man ruft einfach mal an und stellt sich vor. Bewerbungsmappe überflüssig. Der Aspekt mit dem Wolf, den sie in ihr Herz schließt, war für mich nicht ausreichend ausgearbeitet. Die Idee ist schön, aber der kleine Wolf kam meines Erachtens viel zu kurz. Vom Ex-Mann war häufiger die Rede. 

Fazit:
Ein Buch mit vielen guten Ideen, die für meinen Geschmack zu wenig ausgereift waren. Vielleicht war ich auch in kritischer Stimmung? Ich hatte mich sehr aufs Lesen des Buches gefreut und hatte eventuell zu hohe Erwartungen. Spannend fand ich "Mein Freund der Wolf" allemal und die Protagonistin fand ich auch gelungen. Daher vergebe ich 3 Bücherwürmer.

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