Donnerstag, 12. Juli 2012

"Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand" von Jonas Jonasson


Inhalt:
Allan Karlsson ist am heutigen Tage 100 Jahre alt geworden. Um dies gebührend zu feiern, hat sich sogar der Bürgermeister in das Altenheim begeben. Eine große Feier ist geplant. Doch Allan selbst hat hierauf überhaupt keine Lust. Stattdessen beschließt er ganz spontan, aus dem Heim abzuhauen. Noch nicht einmal seine Schuhe hat er angezogen und seinen Hut hat er auch vergessen, als er die Rabatte herabklettert. Einfach weg. Das ist das erklärte Ziel des Hunderjährigen. Also macht er sich trotz schmerzender Knie auf den Weg zum Busbahnhof. Dort angekommen bittet ihn ein junger Mann darum, auf seinen Koffer aufzupassen, während er die Toilette aufsucht.
Just in dem Moment, als die Tür zur Toilette sich schließt, fährt jedoch Allans Bus vor. Kurzerhand nimmt der alte Mann den Koffer einfach mit. Mit gravierenden Folgen...

Erster Satz:
Man möchte meinen, er hätte seine Entscheidung etwas früher treffen und seine Umgebung netterweise auch davon in Kenntnis setzen können.

Stil:
Jonas Jonasson hat wirklich einen wunderbaren, humorvollen Schreibstil. Er brachte mich wirklich oft zum Schmunzeln und sogar dazu, laut aufzulachen. Fast die ganze Zeit über hatte ich ein Grinsen auf dem Gesicht.
Erzählt wird die Geschichte in der Vergangenheitsform zunächst im Jahr 2005 - an Allans 100. Geburtstag. Die Flucht aus dem Altenheim wird genau beschrieben und auch, welche Menschen er dabei kennen lernt.  Zwischendurch wechseln die Perspektiven, wobei stehts in der dritten Person geschrieben wird. Auch schreibt Jonasson, wie Allans Leben vor dem Altenheim war. Begonnen mit seiner frühesten Kindheit. So erfährt der Leser nach und nach, was der alte Mann alles erlebt hat. Und das war wirklich eine Menge. Innerhalb seiner einhundert Jahre lernte er so manchen geschichtsträchtigen Politiker kennen - obwohl er selbst überhaupt kein politisches Verständnis hatte. Er war nicht rechts, nicht links und auch nicht mittig. Es war ihm einfach egal. 

Viele geschichtliche Ereignisse wurden wiedergegeben und natürlich war Allan in viele davon verstrickt. Bei einigen Dingen hatte ich das dringende Bedürfnis, diese zu googlen - der Autor hat sich schon manches ausgedacht. Ich hatte auch ehrlich gesagt keine große Ahnung davon, was z.B. in China während des ersten und zweiten Weltkriegs passierte. 
Man kann schon behaupten, dass viel Weltgeschichte in diesen Buch behandelt wird und es wäre bestimmt von Vorteil, diese genau zu kennen. Vielleicht sind mir aufgrund meiner "Unwissenheit" einige Witze verloren gegangen.

Nebenbei läuft die Handlung "Flucht" weiter. Und da geschehen auch die unglaublichsten Dinge. Einfach köstlich.

Fazit:
Ein wirklich tolles Buch, das man schon gelesen haben sollte! Es ist unglaublich unterhaltsam und einfach schön geschrieben. Mich störten irgendwann nur die vielen (unmengen) geschichtlichen Ereignisse. Natürlich war Allan bei den Wichtigsten dabei, was ich wirklich witzig fand. Aber zu oft wurde über Politik gesprochen, was Allan selbst auch schon doof fand. Ich würde eigentlich 4,5 Würmer vergeben - die gibt es bei uns aber nicht - daher 4 von 5 Würmchen:


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